Drohnen im Radioäther und in der Luft

reaper[blog.kairaven.de] Ah, das ist ein Thema, was mir auch liegt. Am 20. August lässt das Chaosradio die Drohnen ab 22 Uhr über den Äther fliegen, die immer mehr zu zivilen, militärischen und polizeilichen Zwecken über unseren Köpfen kreisen. Das scheint aber niemanden großartig zu interessieren, vielleicht ändert sich das ja mit der Sendung. Aus der Ankündigung zur Sendung Unbemannte und autonome Fluggeräte:

Der technische Fortschritt hat es möglich gemacht: wo früher noch der Modellbaupilot zitternd und wackelig sein zerbrechliches Balsaholz-Spielzeug fernsteuerte, schweben heute Quadrocopter GPS-gesteuert wie angenagelt in der Luft. Eine Kombination aus modernen Elektromotoren, Lithium-Akkus und cleveren Algorithmen hält die Selbstbau-Drohnen in der Luft, und das ist erst der Anfang.

Chaosradio zeigt wohin die Reise geht, auch was die Auswirkungen auf die Privatsphäre angeht und wie die Technologie für Überwachungsstaat und Militär verwendet wird.

Stimmt, das war erst der Anfang. Über eine der dickeren und mächtigeren Drohnen berichtete aktuell FlightGlobal im Beitrag Germany, Italy make requests for Reaper/Predator B. Darin ging es, wie bereits in Kleine und große Drohnen der Bundeswehr, um den Wunsch der Bundesregierung und der Bundeswehr, sich ebenfalls eine Handvoll der größeren unbemannten Vögel zu genehmigen, die in größeren Höhen und mit größerer Reichweite operieren als die kleinen Quadrocopter – als "Peanuts" würde man wohl im Vergleich zu den Quadrocoptern sagen, die dafür mehr bei der Polizei, Hobbybeobachtern und Wissenschaftlern beliebt sind. Eine MALE ("medium altitude, long-endurance") Drohne bei der Polizei wäre für mich auch schwer vorstellbar.

Stand bisher die "RQ-4 Global Hawk" Drohne von Northrop Gruman in der "EuroHawk" Version auf der Wunschliste der Militärs, soll es nun vielleicht die neue "MQ-9 Reaper / Predator B" Drohne von General Atomics und Raytheon sein.

Das geht aus einer Mitteilung der Defense Security Cooperation Agency an den U. S. Kongress am 1. August hervor. Darin heißt es, dass die Bundesregierung den möglichen Kauf von fünf MQ-9 Reapern mit vier mobilen Bodenkontrollstationen und einem passenden Servicepaket über 205 Millionen US$ angekündigt hat. Wie es weiter in der Mitteilung heißt, "fragt Deutschland diese Leistungen zur Verteidigung im Ausland stationierter Truppen, für regionale Sicherheitsmissionen und Gewährleistung der Kompatibilität mit den USA nach. Das Programm wird Deutschlands Fähigkeiten erhöhen, zu zukünftigen NATO, Bündnis und Anti-Terror Operationen beizutragen, die die USA ggf. durchführen. Deutschland ist ein zuverlässiger Unterstützer des Globalen Krieges gegen den Terror und hat über 3000 Militärkräfte, die sich an gemeinsamen Operationen mit den USA in Afghanistan beteiligen."

Für die MQ-9 Reaper Drohne wird laut des Beitrags US Air Force forms first robot fighter air wing der 174th Fighter Wing nach seiner Rückkehr aus Afghanistan am 5. August in eine Staffel umgewandelt, die nur noch ferngesteuert die MQ-9 Reaper Drohnen fliegen wird. In Afghanistan saßen die Piloten noch in den Sitzen ihrer F-16 Fighting Falcon Kampfjets. Das ist aber nicht der erste "Robot Fighter Air Wing", denn in den USA gibt es bereits für die Predator und Global Hawk Drohnen eigene Flugstaffeln.

Aber vielleicht wird es doch noch einen andere Drohne, weil immer noch die Heron TP Drohne von Israel Aerospace Industries (IAI) im Gespräch ist, die ebenfalls bereits Interessenten und Käufer gefunden hat. Für Kanada ist Heron TP bereits in Afghanistan unterwegs, die israelische Armee setzt auch auf Heron TP, für Spanien und Frankreich werden die Rüstungskonzerne Thales, Dassault Aviation und Indra ein Heron TP Paket schnüren. An Eigenproduktionen von MALE Drohne wird zwar von europäischen Rüstungskonzernen zusammen oder für sich fleißig entwickelt, aber man kommt nicht voran und es fehlen die Gelder, die den Rüstungskonzernen in den USA von der Regierung bereitgestellt werden. Also kauft man lieber im Ausland ein.

Egal welche Drohne es wird, beide eignen sich sowohl für langdauernde Überwachungsaufträge mit Videoüberwachungskameras, Radar und Sensoren, als auch für bewaffnete Missione mit "Smart Bombs" und Lenkraketen.

Source: http://blog.kairaven.de