Großbritannien testet automatische Gesichtserkennung an Flughäfen

biometrie[heise.de] Die britische Regierung beginnt wie angekündigt mit dem Test von automatischen Gesichtserkennungssystemen an Flughäfen. Um die Personenkontrollen an den Flughäfen zu beschleunigen und die Sicherheit zu erhöhen, wollen die Briten Schleusen aufstellen, die das Gesicht eines Reisenden beim Durchgang aufnehmen und mit dem Bild auf dem biometrischen Ausweis abgleichen. Die Automaten sollen 13 bis 15 Sekunden für die Gesichtskontrolle einer Person benötigen, während ein Mensch 20 Sekunden benötigt. Die Ausweise werden vor der Gesichtserkennung mit einem Scanner überprüft und dabei kontrolliert, ob es sich um Personen auf Sicherheitslisten handelt.

Mit einem Test an fünf Schleusen im Flughafen von Manchester wurde heute begonnen, im September soll der Flughafen London-Stansted folgen, berichtet die BBC. Sind die Tests erfolgreich, sollen die Automaten an den meisten Kontrollstellen innerhalb der nächsten fünf Jahre aufgestellt werden und das Kontrollpersonal ersetzen. Innenministerin Jacqui Smith erklärte zum Start in Manchester, dass Großbritannien eine der sichersten Grenzen der Welt habe. Das soll durch das "elektronische Hightech-System" weiterhin gewährleistet werden: "Diese Kontrollen bilden neben Fingerabdruck-Visa für drei Viertel der Weltbevölkerung und der Ausweisausgabe an ausländische Staatsangehörige nur einen Teil des dreifachen Sicherheitsrings, mit dem Menschen auf eine Identität festgelegt werden."

Die britische Grenzpolizei will die Automaten allerdings vorerst boykottieren. Ein Sprecher der Gewerkschaft äußerte Bedenken über die Zuverlässigkeit des Systems. Auch andere haben Zweifel. So bezeichnet Guy Herbert von der Bürgerrechtsorganisation No2ID das Ganze als "Sicherheitstheater" und weist darauf hin, dass es überall mit Gesichtserkennungssystemen Probleme gegeben habe. Die oppositionellen Konservativen kritisieren, dass die Labour-Regierung sich zu sehr auf die Technik stütze und dadurch die öffentliche Sicherheit gefährde.

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