Drohnen erkennen Zigarettenschachteln

Dokument der DARPA beschreibt Leistungsfähgkeit von Drohnen

[golem.de] Die DARPA hat in einem Dokument für Dienstleister
Einzelheiten über die Leistungsfähigkeit von Drohnen beschrieben.
Danach können die unbemannten Flugzeuge Gegenstände von der Größe einer
Zigarettenschachtel ausmachen und Fahrzeuge im Wald verfolgen. Bald
werden sie auch das Gesicht oder den Gang eines Menschen erkennen
können.

Unbemannte Flugzeuge (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) wie
Predator, Reaper und Global Hawk sollen aus großer Höhe einzelne
Personen oder Fahrzeuge verfolgen und sogar Mobiltelefonierer orten und bekämpfen
können. Darüber, was sie tatsächlich auf dem Boden erkennen, gibt es
bisher wenig zuverlässige Angaben. In den USA ist jetzt ein Dokument
der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), der
Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, aufgetaucht, aus
dem hervorgeht, was Drohnen sehen können, berichtet die Tageszeitung Washington Post.
Nach der Beschreibung der DARPA erkennen die unbemannten Flugzeuge aus
mehreren Kilometern Höhe je nach Umweltbedingungen noch Gegenstände von
10 bis 30 Zentimetern Größe. Das entspricht einer Zigarettenschachtel
und einem DIN-A4-Blatt. Einige der Drohnen sind zudem in der Lage,
Personen oder Fahrzeuge im Wald oder in einer Deckung zu orten und zu
verfolgen. Derzeit werden Systeme entwickelt, die Gesichter oder den
Gang von Menschen erkennen sollen. Der Betrachter der Videoaufnahmen
hat zudem die Möglichkeit, die Videos so zu bearbeiten, dass er
Gegenstände aus einem anderem Winkel betrachten kann, als sie
aufgenommen wurden.

Das Dokument hat die DARPA für ein Konsortium von Unternehmen erstellt,
die Systeme entwickeln sollen, um die Videoaufnahmen der Drohnen zu
indexieren und zu durchsuchen. Da immer bessere Überwachungssysteme
entwickelt und eingesetzt würden, hätten das US-Militär und die
Geheimdienste einen wachsenden Bestand an Live-Videos und ein riesiges
Archiv von Videos, die ausgewertet werden müssten, heißt es in dem
DARPA-Papier. Die Dienstleister unter der Leitung des
Softwareunternehmens Kitware sollen ein System entwickeln, das
Aktivitäten in Videostreams in Echtzeit erkennt und dann ein Archiv
nach ähnlichen Aktivitäten durchsucht.

Ein mögliches Szenario wäre, so die DARPA, dass ein Analyst, der
Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag hat, auf Live-Videos auf
bestimmte Wendemanöver von Autos achtet. Er kann dann das System
beauftragen, die Aufnahmen mit Archivaufnahmen von früheren Anschlägen
zu vergleichen. So soll er erkennen können, ob der Fahrer tatsächlich
nur wendet oder ob es sich bei dem Auto um eine fahrende Bombe handelt.
(wp)
Source: http://www.golem.de/0810/63071.html