[heise.de] Auf der Suche nach Kriminellen durchforstet die internationale Polizeiorganisation Interpol
im Internet verstärkt soziale Netzwerke wie Facebook oder
Community-Sites wie die Videoplattform YouTube. Selbst Dienste, bei
denen private Fotos anderen Internet-Nutzern zugänglich gemacht würden,
seien für die Fahndungsbehörden interessant, erklärten Delegierte zum
Auftakt einer Interpol-Konferenz in Johannesburg.
"Soziale Netzwerke verändern die Art des Umgangs der Menschen
miteinander, was auch den Ermittlern viele Möglichkeiten eröffnet.
(…) Es gibt keinen Grund, warum Ermittler nicht aus der gleichen
Quelle schöpfen sollten", sagte Interpol-Generalsekretär Ronald Noble
nach Angaben der südafrikanischen Zeitung Business Day.
Zurzeit stünden 15.000 Menschen auf der Interpol-Fahndungsliste. Seit
Jahresbeginn seien 600 steckbrieflich gesuchte Kriminelle – vom
Kriegsverbrecher über den Betrüger bis zum Kinderschänder – dingfest
gemacht worden.
An der am Dienstag eröffneten dreitägigen Konferenz nehmen 170
Polizei-Delegationen aus 70 Ländern teil. Die Konferenz findet vor dem
Hintergrund der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika statt.
Interpol hat dem Kap-Staat dabei weitreichende Kooperation in Aussicht
gestellt. Die Konferenz will sich nach Angaben von Interpol zudem mit
dem Ausbau der globalen Polizeikommunikationssysteme und dem erweiterten Zugang zu den Interpol-Datenbanken für nationale Strafverfolger und Ermittlungsbehörden beschäftigen. (dpa) /
(jk/c’t)
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