Rußland: Nach illegalen Migranten wird mit Hubschraubern gesucht – „Sobessednik“

[de.rian.ru] Der russische Föderale
Migrationsdienst hat erklärt, dass zur Entdeckung illegaler Migranten
und ihrer Unterbringungsorte Hubschrauber und Drohnen eingesetzt
werden, schreibt die Zeitschrift "Sobessednik" am Mittwoch (Heft 50/08).

Die Behörde will mit Hilfe moderner Flugapparate schwer zugängliche Gegenden bei Moskau durchkämmen.

2008 hat Russland 1037 Ausländer wegen Verstößen gegen das
Migrationsregime in ihre Heimat zwangsdeportiert, das sind 760 Menschen
weniger als im Vorjahr. Möglicherweise haben diese deprimierenden
Statistiken den Migrationsdienst zu den nicht gerade traditionellen
Methoden der Verfolgung dieser Menschen veranlasst.

Es ist
unbekannt, wie viele "Partisanen" er unter den Ausländern, die sich in
den Wäldern um Moskau festgesetzt haben, "abfangen" kann, auf jeden
Fall wird das ins Geld gehen. Im Migrationsdienst weist man als
Rechtfertigung darauf hin, dass Hubschrauber eingesetzt werden sollen,
die bereits vom Innenministerium genutzt werden, verschweigt jedoch
bescheiden, dass der Betrieb der Flugapparate den Haushalt weit mehr
kosten wird als die Geduldsarbeit im Gelände.

"Die städtischen
Gebiete dürfen nur von zweirotorigen Hubschraubern überflogen werden,
ihr Betrieb kostet mindestens 52 000 Rubel (1 Euro entspricht etwa
41,40 Rubel.) je Stunde", sagte Schanna Kiktenko, PR-Direktorin des
Verbandes der Hubschrauberindustrie gegenüber "Sobessednik". "Ein
solcher Flugapparat kostet schon an sich drei bis vier Millionen Euro."
Eine sparsamere Variante sind unbemannte Flugapparate mit Video- und
Fototechnik an Bord. Hier kostet eine Betriebsstunde 10 000 bis 15 000
Rubel.

Unklar ist jedoch, wie nachher anhand der Luftbilder die
Verletzer des Migrationsregimes gefunden werden sollen, die
selbstverständlich nicht erst auf die Ankunft der föderalen Beamten
warten werden. Ebenso wenig begreiflich ist, wie diese Beamten des
Migrationsdienstes die illegalen Migranten aus der Luft von
Obdachlosen, Datschenbewohnern oder Touristen unterscheiden können.

Source: http://de.rian.ru/society/20081231/119292073.html