Data-Mining unwirksam gegen Terror

Ein vom US-Heimatschutzministerium
finanzierter Forschungsbericht kommt zu dem Schluss, dass Data-Mining
nicht dabei helfen kann, das Verhalten von Terroristen vorherzusagen.

[futurezone.orf.at] Wie das US-Magazin "Wired" auf seiner Website meldet, hat eine vom
US-Heimatschutzministerium finanzierte Kommission zur Untersuchung der
Auswirkungen des Datensammelns im Rahmen des "Kampfs gegen den Terror"
am Dienstag in Washington einen Bericht vorgestellt, in dem sie die
Wirksamkeit von Data-Mining-Methoden in diesem Kontext bezweifelt.

"Die automatisierte Identifikation von Terroristen durch
Datenbankanalyse oder ähnliche Methoden ist weder zu verwirklichen noch
als Ziel für weitere technische Entwicklungen wünschenswert", so das
Komitee, das unter anderem vom früheren US-Verteidigungsminister
William Perry geleitet wurde. Zentrales Problem dabei sei, dass die
Methoden zu tief in die Privatsphäre der Bürger eindringen und dabei
auch zu viele falsche Treffer ["false positives"] liefern würden.

"Unangemessene Reaktionen"

Komitee-Mitvorsitzender Charles Vest, Präsident der Nationalen
Akademie für Ingenieurwesen [NAE], sagte bei der Vorstellung des 376
Seiten umfassenden Berichts, dass "Terroristen unser Land und unseren
Lebensstil auf zwei Arten angreifen können: durch Ausübung von
physischer und psychischer Gewalt und durch unsere eigenen
unangemessenen Reaktionen auf diese Bedrohungen".

Die Verfasser des Berichts urgieren eine Konsolidierung der in ihren
Augen ineffizienten US-Datenschutzgesetze. So sei es zwar für den Staat
illegal, die Datenbank eines Kundenbindungsprogramms einer
Kaufhauskette nach bestimmten Kunden zu durchforsten. Eine
Musteranalyse etwa danach, welche Kunden mehr als 1.000 Dollar in der
Woche für Kleidung ausgeben, sei aber vom Privacy Act nicht geschützt.

Source: http://futurezone.orf.at/stories/313220