Situational Awareness für die Polizei

Matthias Monroy

Militärische IT-Systeme zur "vernetzten Operationsführung" werden zunehmend im Bereich der "inneren Sicherheit" implementiert

Unter dem Primat der "Sicherheit" werden polizeiliche Großlagen
zunehmend durch komplexe IT-Anwendungen unterstützt. Proteste gegen
Gipfeltreffen oder zuletzt die regierungskritischen Demonstrationen im
Iran werden dabei aus polizeilicher Sicht als "Störung" betrachtet, die
fortan technisch unterstützt gehandhabt werden soll. Die Industrie für
"Homeland Defense" versorgt Polizeien hierfür mit
"Einsatzführungssystemen" oder "Monitoring Centres".

Alle größeren europäischen Rüstungskonzerne haben inzwischen
IT-Anwendungen im Sortiment, um die ursprünglich für den militärischen
Bereich entwickelte "Vernetzte Operationsführung" auch für Polizeien,
Rettungsdienste und zur Sicherung "kritischer Infrastruktur" nutzbar zu
machen.

"Vernetzte Operationsführung" meint die Zusammenführung aller
verfügbaren Führungs-, Informations- und Überwachungssysteme, um ein
genaueres Lagebild zu erhalten und so die Entscheidungsfindung und
Führungsfähigkeit zu verbessern. Bekannt unter dem militärischen
Akronym C4ISR ("Command and Control, Communications, Computers,
Intelligence, Surveillance and Reconnaissance") hatte die "Vernetzte
Operationsführung" zuerst bei US-Militärs Einzug gehalten. Als
Weiterentwicklung der militärischen Strategieplanung gilt indes C4ISTAR
als Schnittstelle des "Führungsinformationssystems" C4I (Command,
Control, Computers, Communications, Information) und dem
"Aufklärungssystem" ISTAR (Intelligence, Surveillance, Target
Acquisition, Reconnaissance). (weiter auf heise.de)