Griechenland baut Sperrzaun an Grenze zur Türkei

Als Maßnahme gegen Einwanderer ohne gültige Papiere hat Griechenland mit dem Bau einer Zaunanlage an der Grenze zur Türkei begonnen. Bei einem Besuch der Baustelle sagte Bürgerschutzminister Christos Papoutsis laut der Nachrichtenagentur Ana, es handle sich um ein „Bauwerk von praktischem und symbolischen Wert“ zur Abschreckung von illegaler Einwanderung. Von der Anlage gehe die klare Botschaft aus, „dass man in Griechenland nicht beliebig ein- und ausgeht“.

Der Minister verwies auf die Unterstützung der Türkei für das knapp 5,5 Millionen Euro teure Bauvorhaben, das aus einem doppelten Stacheldrahtzaun in Höhe von 2,5 Metern besteht. Der 10,3 Kilometer lange Zaun verläuft an dem Grenzabschnitt, an dem der Fluss Evros in die Türkei fließt. 25 Wärmekameras sollen die Grenzschützer unterstützen.

Flüchtlingsorganisationen und das UN-Flüchtlingskommissariat kritisieren den Sperrzaun; weil er Menschen die Möglichkeit nehme, politisches Asyl zu beantragen und den Grenzübertritt noch gefährlicher mache. Bislang erschwert bereits der Fluss Evros den Migranten den Weg. Allein seit Anfang dieses Jahres starben eine Afrikanerin und ein Palästinenser beim Versuch, den Fluss zu durchqueren. Sechs weitere Menschen, darunter ein iranisches Mädchen, werden vermisst.

Im vergangenen Jahr nahmen die griechischen Behörden in der Grenzregion nach Angaben des Bürgerschutzministeriums rund 55.000 Festnahmen vor, etwa 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Angaben der europäischen Grenzschutzbehörde Frontex entsprach dies einem Drittel der Gesamtzahl illegaler Einwanderer in die Europäische Union im Jahr 2011.

Athen ist mit der Aufnahme der Flüchtlinge überfordert. Es wurde wiederholt für seinen harten Umgang mit ihnen sowie für schleppende Asylverfahren kritisiert. Griechenland gilt als eines der wichtigsten Transitländer für Flüchtlinge aus Asien und Afrika, deren Ziel Westeuropa ist. Der Türkei wirft die EU vor, an der Grenze zu Griechenland die Augen zu verschließen.

Source: http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5iDFKGG5Yg7tMeZ3PJvoP1qmGbqaQ?docId=CNG.11a4d6fa1d2830f81d7eef0cf2f0c55f.1d1