Riots sind vor allem im Landesinneren und im Süden Tunesiens häufig geworden. Gerade hat die Regierung in Teilen der Region Gafsa eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
Nun haben die lokalen Aufstandsbewegungen die Vororte von Tunis erreicht. Seit dem 13.04.2012 blockiert die Jugend des Ortes Cité el Mellaha in Radès – dem Hafengebiet von Tunis – immer wieder die Durchgangsstraßen. Da der Ort verkehrsstrategisch günstig liegt, legen die Protestierenden mit ihren Aktionen einen Teil des maritimen Tunis lahm.
Sie protestieren gegen die ungerechte Einstellungspraxis des Tunesischen Schiffs- und Dockunternehmens in ihrem Ort.
Die Polizei ging mit Spezialeinheiten brutal gegen die Bevölkerung vor. Sie verschoss große Tränengaskartaschen, drang in Häuser ein, zerschlug ganze Wohnungseinrichtungen und versuchte, Angst und Schrecken im Ort zu verbreiten. In der Folge weitete sich der Aufstand aus. Inzwischen fordern die Protestierenden die Freilassung von einem Dutzend junger Leute, die die Polizei in den letzten Tagen dort verhaftet hat.
Die Tunesische Menschenrechtsliga (Sektion Ben Arous) kritisiert den Polizeieinsatz als “Strafexpedition”.
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