[heise.de] Google hat bekannt gegeben,
Suchanfragen nach Echtzeittrends auszuwerten, um "Phänomene der realen
Welt" besser zu erfassen. Voriges Jahr habe ein Team von
Software-Experten nach Gesprächen mit Mitgliedern des Predict and Prevention Teams damit begonnen, die Suchanfragen nach Ausbrüchen von Infektionskrankheiten auszuwerten.
Im Google Blog heißt es, dass während der Grippezeit Suchanfragen zu
dem Thema sehr verbreitet seien. Der Suchmaschinendienstleister habe
die aus den Suchanfragen gewonnenen Daten mit denen des U.S. Center for
Disease Control and Prevention (CDC)
verglichen und herausgefunden, dass die Zahl der Suchanfragen und die
Zahl der Menschen, die Grippesymptome zeigen, in jeder Woche eine hohe
Übereinstimmung aufweisen. Daher gehe Google davon aus, dass sich durch
die Suchanfragen ziemlich genau abschätzen lässt, wie viele Menschen an
Grippe erkrankt sind. Das sei die Grundlage für den Start der Google Flu Trends, wo die wahrscheinliche Ausbreitung der Grippe für die USA und für jeden der Bundesstaaten einsehbar sein soll.
Google stellt heraus, dass die Erfassung und Auswertung von
Grippedaten durch die CDC normalerweise ein bis zwei Wochen benötigt,
bevor Informationen vorliegen. Google könne hingegen sehr viel
schneller Daten liefern und daher als Frühwarnsystem fungieren. Für die
Erstellung der Modelle wurden "Hunderte von Milliarden einzelner
Suchanfragen von 2003 an" ausgewertet. Google achte dabei darauf, das
Vertrauen der Benutzer zu würdigen und deren Privatsphäre zu schützen:
"Flu Trends kann niemals benutzt werden, um einzelne Benutzer zu
identifizieren", heißt es, da nur anonymisierte Daten der wöchentlichen
Suchanfragen ausgewertet würden. Die beobachteten Muster seien nur
durch die große Zahl der Google-Benutzer bedeutsam. (fr/Telepolis)
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