Hooligans: Zürcher Polizei testet Drohnen

Zürich – Dank Bildern aus der Luft ist es der Polizei besser möglich, kritische Menschenansammlungen, grössere tätliche Auseinandersetzungen zwischen Fangruppierungen, grosse Fussgängerströme oder Staus auf den Verkehrsachsen rechtzeitig zu erkennen und sichernde Massnahmen einzuleiten.

Deshalb soll der Einsatz von Drohnen getestet werden. Den ersten sogenannten Feldversuch führen die Stadtpolizei Zürich und die Luftwaffe im Anschluss an das Fussballspiel FC Zürich – FC Toulouse am Donnerstagabend, 29. November 2007, durch, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilt. Die Polizei ist bei ihrem Auftrag, die Sicherheit von Grossanlässen zu gewährleisten, auf ein möglichst vollständiges und aktuelles Lagebild angewiesen. Nur gestützt auf rasche und möglichst lückenlose Informationen und Erkenntnisse ist die polizeiliche Einsatzleitung in der Lage, sich den notwendigen Überblick über die aktuelle Situation in den betroffenen Stadtgebieten zu verschaffen. Die Einsatzleitung kann dann umgehend geeignete Massnahmen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung anordnen.Von Bund unterstützt
An der EURO 08 werden sich teilweise Zehntausende von Fussballfans am Seebecken, in der Zürcher Innenstadt, im Langstrassenquartier und während den Spieltagen auch im Gebiete des Stadions Letzigrund aufhalten. All diese Menschen zählen zu Recht auf eine Polizei, welche fähig ist, rasch und wirkungsvoll möglichen Gefahren entgegen zu treten oder diese durch ein frühzeitiges Eingreifen gar nicht erst entstehen zu lassen. Aus diesem Grund haben alle Schweizer Host Cities den Bund um Unterstützung aus der Luft ersucht. Der Bundesrat hat diesem Ersuchen bereits im Jahre 2006 stattgegeben und die Armee beauftragt, die zivilen Behörden und Einsatzkräfte während der EURO entsprechend zu unterstützen. Die Luftwaffe verfügt einerseits über speziell ausgerüstete Helikopter des Typs Super Puma sowie anderseits über unbemannte und vom Boden aus von lizenzierten Piloten gesteuerte Drohnen.

Beide Fluggeräte eignen sich als fliegende Plattformen für Videokameras. Zur Überprüfung der Einsatztauglichkeit der bereits weit vorangeschrittenen Planungsarbeiten bedarf es nunmehr sogenannter Feldversuche.

Versuch bei FCZ-Toulouse

Die Drohnen werden über den Orten eingesetzt, wo sie an der EURO 08 vorgesehen sind. Bei günstiger Witterung führen die Stadtpolizei Zürich und die Luftwaffe im Anschluss an das Fussballspiel FC Zürich – FC Toulouse vom Donnerstagabend, 29. November 2007, einen solchen Feldversuch durch. Hierbei wird eine Drohne aus grösserer Entfernung Luftbilder vom Fussballstadion und der Umgebung in Zürich direkt in den Führungsraum der Stadtpolizei übermitteln. Das Fluggerät wird aufgrund seiner Flughöhe nicht oder nur schwach hörbar sein. Der Zweck derartiger Luftaufnahmen beschränkt sich darauf, der polizeilichen Einsatzleitung einen groben Überblick über den Einsatzort zu vermitteln. Die in der Drohne eingebaute Kamera lässt die Identifikation von Menschen oder Fahrzeug-Kontrollschildern nicht zu und sie werden auch nicht aufgezeichnet. Daher haben weder der Datenschützer des Bundes noch derjenige der Stadt Zürich Bedenken zum vorgesehenen Einsatz der Drohne geäussert, schreibt die Stadtpolizei Zürich weiter. 

Quelle: http://www.nachrichten.ch/detail/294032.htm