[orf.at] Für
den Einsatz in Katastrophenfällen werden im Klagenfurter Lakeside
Science & Technology Park sogenannte "Mikrodrohnen" – unbemannte
und intelligente Miniflugkörper – weiterentwickelt und Einsatzszenarien
ausgetüftelt.
Katastrophenmanagement
mit Mikrodrohnen ist eines jener Forschungsprojekte, an denen 15
Wissenschaftler aus aller Welt seit dem Frühjahr im Lakeside-Park
arbeiten. Bei den Mikrodrohnen handelt es sich um ultraleichte
Mini-Fluggeräte mit integrierter Kamera und hochempfindlichen
Mikrofonen.Die Flugobjekte sind nicht lauter, als eine Biene und werden
ferngesteuert. Durch eine ausgeklügelte Elektronik haben die
Mini-Hubschrauber ein extrem stabiles Flugverhalten und lassen sich
leicht steuern. Die Überwachung erfolgt über einen Monitor oder eine
Videobrille.
Die integrierte Kamera liefert hochauflösende Bilder in Echtzeit an die
Bodenstation. Drohnen mit integriertem GPS-System können auch
voreingestellte Routen automatisch abfliegen
Ziel: Fliegende Roboter mit Selbststeuerung
In Klagenfurt werden die Mikrodrohnen weiterentwickelt und Anwendungen
für den Katastropheneinsatz konzipiert. Ziel des Klagenfurter
Forschungsteams: Mittels künstlicher Intelligenz sollen sich die
Drohnen selbst steuern und mit ihren Artgenossen kommunizieren.
Unauffällige Überwachung mit Drohnen
Die
kleinen und leisen Fluggeräte werden in Deutschland auch zur
Überwachung von Hooligans bei Fußballspielen eingesetzt. Die Polizei in
Sachsen hat sich zwei Drohnen angeschafft. Ihre Kameras funken die
Bilder live in die Einsatzzentrale der Polizei.
Blick in die
Zukunft: Vernetzter Verkehr
Neben
der Arbeit an den intelligenten Fluggeräten widmen sich die Forscher
auch dem Thema Mobilfunk ohne Netzinfrastruktur. "Ein klassisches
Beispiel ist die Vernetzung von Autos: Wenn bei einem Unfall der Airbag
gezündet wird, könnte automatisch eine Warnnachricht von einem Auto zum
nächsten weitergeleitet werden", so Bettstetter.
Die
Geschäftsführer Christian Betstetter und Claudia Prüggler präsentierten
gemeinsam mit Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) erste interessante
Projekte zum Thema "selbstorganisierende vernetzte Systeme".
Sparsame Chips und neue Ampelsteuerungen
Das
dritte große Forschungsgebiet im Lakeside-Park ist die Verringerung des
Energieverbrauchs in Mikrochips. Eine weitere Projektidee, die mit der
Stadt Klagenfurt durchgeführt werden könnte, betrifft intelligente
Ampelschaltungen. So könnten die Ampeln selbstständig Grünphasen
einleiten, sobald sich Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht nähern.
Unterstützt wird die Forschungsarbeit von Land und Bund, von der
Universität, den Städten Klagenfurt und Villach und privaten
Unternehmen. Das Budget beträgt insgesamt 22 Millionen Euro für fünf
Jahre.