[futurezone.orf.at] Max-Planck-Forscher haben eine Methode entwickelt, die künstlichen Wesen eine selbstbestimmte Entwicklung ermöglicht.
So können etwa virtuelle Hunde mit der neuen mathematischen Methode völlig eigenständig lernen, ein Hindernis zu überwinden, und humanoide Roboter können ihre Kräfte im "Wrestling" erproben, wie die Max-Planck-Gesellschaft in München am Freitag mitteilte.
Wissenschaftler Ralf Der verglich den Prozess mit einem neugeborenen Baby. "Mit keinerlei Vorwissen ausgestattet, entdeckt es aus sich heraus zunehmend komplexere Bewegungsabläufe und erwirbt dabei ein Gefühl für seinen Körper und Wissen über seine Umwelt", so Der.
Die künstlichen Wesen sind mit einem "Gehirn" ausgestattet, einem artifiziellen Nervensystem, das aus einem Kontrollzentrum und einem Selbstmodell besteht. Das Besondere an der neuen Methode ist nun, dass die innere Motivation sich aus einem allgemeinen mathematischen Ansatz ergibt.
Selbstbestimmte Entwicklung als Ziel
Ziel sei die "Realisierung einer immerwährenden, weitestgehend selbstbestimmten Entwicklung robotischer Individuen", erklärten Der und Forscherkollege Nihat Ay vom Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig.
Während die Roboter derzeit spontane Bewegungsabläufe ausführten, sollten sie bald in der Lage sein, auch zurückliegende Erfahrungen aufzugreifen und auf diesen aufbauend immer komplexere Bewegungsmuster zu entwickeln. An der Forschung ist auch das MPI für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen beteiligt.
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