Gegen Repression in Warschau

Am 11.11. mobilisierten polnische Antifas gegen einen Aufmarsch von Neofaschist_innen in Warschau. Bereits kurz nach ihrer Ankunft wurden mindestens 66 aus Deutschland angereisten Antifas verhaftet. In Gefangenschaft wurden sie durch die polnische Polizei schikaniert und drangsaliert. Selbst für die Verhöre standen ihnen keine Dolmetscher_innen zur Verfügung. Mehrere Personen wurden unter Gewaltandrohung zu Aussagen und Unterschriften gezwungen und hatten keine Möglichkeit Anwält_innen zu kontaktieren.

Als Vertreter_innen der betroffenen Personen werden wir am 22.11.2011 der polnischen Botschaft eine Petition gegen die vom 11. bis zum 13.11. begangenen Menschenrechtsverletzungen übergeben.

Demo: 22.11.2011 | 16:30 | S-Bhf Grunewald (Berlin)

Am 11. November wurde zu Protesten gegen einen Aufmarsch von Neofaschist_innen in Warschau anlässlich des polnischen Unabhängigkeitstages aufgerufen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft am Morgen wurden mindestens 66 aus Deutschland angereisten Antifaschist_innen von polnischen Polizisten verhaftet. Unter dem Vorwand einer Personalienkrontrolle wurden alle Besucher_innen eines Cafés mit dem Versprechen, danach ihren Weg fortsetzen zu können, herausgebeten. Ihnen wurde angedroht, dass im Falle der Nichtbefolgung das Café gestürmt würde. Daher verließen mindestens 66 Personen das Café, wurden allerdings umgehend in Gefangenentransporter gesetzt und in Gefangenensammelstellen gebracht. Offensichtlich geschah dies nach der Feststellung, dass sich unter den freiwillig herausgekommenen Personen einige mit deutschem Pass befanden.

Während des gesamten Tages wurden die Verhafteten nicht über den Grund oder die Länge ihres Aufenthaltes informiert, wurden also bewusst in Unklarheit gelassen. Dies war nur eine von vielen schikanösen Maßnahmen der polnischen Polizei, die Personen in Gefangenschaft erheblich einzuschüchtern. Ihnen standen weder während der Verhöre noch für notwendige Nachfragen Dolmetscher_innen zur Verfügung. Mehrere Personen wurden unter Gewaltandrohung zu Aussagen und Unterschriften gezwungen und hatten nicht die Möglichkeit Anwält_innen zu kontaktieren. Bis zum ersten Abend bekamen die Verhafteten nichts zu Essen oder zu Trinken und auch im weiteren Verlauf nur sehr wenig Brot und Wasser. Sowohl Frauen als auch Männer wurden gezwungen Leibesvisitationen über sich ergehen zu lassen.
Gegen einzelne Personen wurde körperliche Gewalt angewendet, andere litten unter gewolltem Schlafentzug. Dabei wurde sorgfältig darauf geachtet, dass niemand anwesend war, um später darüber zu berichten. Auch den ca. 30 Personen, die im späteren Verlauf des Tages eingeknastet wurden, erging es nicht anders.

Obwohl noch immer mehrere Hundert Nazihooligans auf der Suche nach politischen Gegner_innen waren, wurden die Personen nicht in Gruppen, sondern einzeln aus der Gesa entlassen. Somit wurde auch die sichere Rückfahrt massiv erschwert.

Als Vertreter_innen der betroffenen Personen werden wir am 22.11.2011 der polnischen Botschaft eine Petition gegen die am 11.,12. und 13.11 2011 in Warschau geschehenen Menschenrechtsverletzungen übergeben.

Dienstag, 22.11.2011 – Demo zur polnischen Botschaft
16:30 S-Bhf Grunewald

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