Niedersachsen: Polizei erhält die ersten 5.000 Digitalfunkgeräte

[cop2cop.de] Als
erstes Bundesland hat Niedersachsen nach einem europaweiten
Ausschreibungsverfahren, an dem sich auch das Land Bremen beteiligte,
den Zuschlag für die Lieferung von Digitalfunk-Endgeräten für die
Polizei erteilt. Die Firma Selectric,
Münster, erhielt den Auftrag über 5.000 Hand- und Fahrzeugfunkgeräte im
Wert von gut drei Millionen Euro. Innenminister Uwe Schünemann lobte
die rasche Abwicklung des Verfahrens. „Damit gehen wir jetzt einen
weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Einführung dieses modernen
Einsatzmittels für den täglichen Dienst.”

Schünemann sagte, für die restlichen rund 9.000 benötigten Geräte werde
es zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Ausschreibung geben. Die
jetzt bestellten würden in wenigen Wochen schrittweise geliefert, um
zeitgerecht unter anderem die Programmierung der Geräte, den Umbau von
Fahrzeugen und die Qualifizierung der Beschäftigten gewährleisten zu
können.
Der Minister erinnerte daran, dass Anfang Oktober die Polizeidirektion
Lüneburg in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen mit
einem ersten Teilnetz mit fast 400 Endgeräten und elf Antennenanlagen
den Probebetrieb aufgenommen hatte. Nach Angaben Schünemanns befinden
sich in dieser Polizeidirektion die neuen Antennenanlagen bereits im
Bau, wobei überwiegend auf vorhandene Standorte zurückgegriffen wird,
die den Anforderungen entsprechend umgestaltet werden. Im
Spätsommer 2009 werde hier mit der flächendeckenden Inbetriebnahme des
Netzes gerechnet. Schünemann wies darauf hin, dass die
Digitalfunktechnik in Niedersachsen erstmals während des Transports
radioaktiven Materials nach Gorleben Mitte November in größerem Umfang
eingesetzt
worden sei. Dabei habe es sich allerdings noch um eine Erprobung gehandelt, mit der der
vorhandene Analogfunk unterstützt worden sei.
Die Errichtung des neuen Funknetzes erfolgt für Niedersachsen in insgesamt sechs Abschnitten.
Nach Lüneburg folgt im Herbst 2009 die Polizeidirektion Oldenburg, wo die Planungen bereits
weitgehend abgeschlossen sind. Die Polizeidirektionen Osnabrück, Hannover, Braunschweig und
Göttingen werden 2010 und 2011 auf digital umgestellt.
An dem jetzt erfolgreich beendeten Ausschreibungsverfahren waren sowohl
bei der Erstellung der Leistungsbeschreibung als auch bei der
Durchführung der Vergabe namhafte Unternehmen und eine spezialisierte
Kanzlei beteiligt. Allein für die Errichtung des niedersächsischen
Netzes und den Betrieb bis zum Jahr 2021 sind Haushaltsmittel in Höhe
von 236 Millionen Euro erforderlich. Hinzu kommen weitere Kosten im
Umfang von 49 Millionen Euro, davon allein 30 Millionen Euro für die
Erstausstattung der Polizei mit Funkgeräten. „Der Gesamtaufwand für das
Land beläuft sich damit auf 286 Millionen Euro – eine Investition in
die Sicherheit unserer Bürger, die sich lohnt”, sagte Schünemann.

Source: http://www.cop2cop.de/2008/11/25/polizei-erhalt-die-ersten-5000-digitalfunkgerate/