USA: Grenzkontrollen im Vorbeifahren durch „Vicinity RFID“

[gulli.com] Grenzstationen
der USA sollen neue Technologie bekommen, die RFID-Chips in den
Ausweisen vorbeifahrender Autofahrer auf eine gewisse Distanz auslesen
kann. Zwei Grenzstationen, nämlich diejenigen in Blaine an der
kanadischen und in Nogales an der mexikanischen Grenze, wurden bereits
letzte Woche mit den neuen Scannern ausgerüstet. Insgesamt sollen
zunächst 39 Grenzstationen die sogenannte "Vicinity RFID"-Technologie
erhalten.

Für diese Art der Kontrollen verwendet wird die sogenannte "US PASSport (People, Access Security
Service) card", die seit einigen Jahren als Alternative zum
vollwertigen Reisepass ausgegeben wird und dazu benutzt werden kann,
die US-Grenzen per Schiff oder auf dem Landweg (aber nicht mit dem
Flugzeug) zu überqueren. Angeblich soll das Auslesen der Pässe auf eine
Distanz von 20-30 Fuß, das sind etwa 7-10 Meter, funktionieren.
Sicherheitsbedenken hat das verantwortliche Department of Homeland
Security (DHS) keine, da der RFID-Chip auf den Karten nur eine
"Kennnummer" enthält, aber keine persönlichen Daten. Man geht beim DHS davon aus, dass Kriminelle "keine Daten zur Verfügung hätten, mit denen sie die mitgelesenen Nummern abgleichen können".

Das System
soll folgendermaßen funktionieren: Ein Fahrzeug nähert sich dem
Grenzposten. Sofort werden die Nummern der Pässe der Fahrzeuginsassen
ausgelesen und deren Bilder und persönliche Daten aus einer Datenbank
aufgerufen. Anschließend führt der zuständige Grenzbeamte eine
Gesichtskontrolle durch. Eventuell käme auch ein Abgleich mit
Fahndungslisten gesuchter Terroristen oder sonstiger Schwerkrimineller
in Frage.

In den USA gibt es derzeit verschiedene, untereinander nicht
kompatible Ausweissysteme. Neben der "PASSport card" und dem
"vollwertigen" Reisepass, der auch zur Teilnahme am Luftverkehr benutzt
werden kann, gibt es seit einiger Zeit die sogenannte "Enhanced
Driver’s License", die von zunehmend mehr Bundesstaaten ausgegeben wird
und mithilfe der Speicherung biometrischer Daten auf dem Chip
funktioniert. Von diesem Konzept ist man nun mit der "PASSport card"
und "Vicinity RFID" offenbar wieder abgerückt, was Kritiker dazu
bringt, mangelnde Koordination und ein schlecht durchdachtes Konzept
bei der Planung der Ausweissysteme zu bemängeln. (Annika Kremer)

Source: http://www.gulli.com/news/usa-grenzkontrollen-im-2008-11-24/

One response to “USA: Grenzkontrollen im Vorbeifahren durch „Vicinity RFID“”

  1. Anette

    Ich bin noch misstrauisch dem neuen Ausweis gegenüber.. ich bin der Meinung das er noch zu viele Sicherheitslücken hat.