Interpol sucht „langhaarige Geeks“

Matthias Monroy

Europol und Interpol freuen sich über eine Razzia gegen vermeintliche Angehörige des Anonymous-Netzwerks. Der Coup soll Anstrengungen beider Institutionen gegen einen „digitalen Untergrund“ legitimieren

In einer gemeinsamen Operation haben Polizeien mehrerer Länder vorgestern mehrerVerdächtige in Europa und Lateinamerika festgenommen, die für „Distributed Denial-of-Service“-Angriffe auf mehrere Webseiten verantwortlich sein sollen. An der Aktion waren die Polizeiorganisation Interpol und die EU-Polizeiagentur Europol maßgeblich beteiligt. Aus Protest wurde die Interpol-Webseite vorübergehend lahmgelegt.

Bei Interpol firmiert die Razzia als „Operation Unmask“, was an die inzwischen eingestellte, fragwürdige Kampagne auf Twitter erinnert. „Operation Unmask“ war nach Angaben Interpols Mitte Februar gestartet worden, nachdem unter anderem die Webseiten des Verteidigungsministeriums in Kolumbien sowie des chilenischen Energieversorgers Endesa lahmgelegt wurden. Anonymous protestierte damit gegen die Zerstörung einzigartiger Ökosysteme in der Amazonas-Region. (weiter auf heise.de)