«Ein oder mehrere Mitgliedstaaten glauben, dass Sie eine Gefahr sind»

Der Reiseführer und Übersetzer Mehdi Rahimi will als Tourist in die Schweiz. Doch er darf nicht in den Schengen-Raum einreisen – und niemand kann oder will ihm sagen, warum das so ist. Der Versuch einer Aufklärung, die Einblick in die europäische Visumspolitik gibt.

Von Heiner Busch (Text) und Kornel Stadler (Illustration)

Mehdi Rahimi* ist 29 Jahre alt. Er hat in Isfahan im Iran Deutsch studiert, arbeitete als Reiseführer unter anderem für deutsche und Schweizer TouristInnen und machte gelegentlich auch kleinere Übersetzungen für die Schweizer Botschaft in Teheran. Zweimal konnte Rahimi nach Europa reisen: Im Jahr 2006 nach Deutschland, wo er an der Universität Freiburg im Breisgau seine Sprachkenntnisse verbesserte, 2007 in die Schweiz. Probleme gab es dabei keine. Die schienen auch für den geplanten dritten Aufenthalt nicht in Sicht. Mehdi Rahimi konnte die notwendigen finanziellen Mittel für ­seinen erneuten Besuch in der Schweiz nachweisen. Er hatte auch eine Reisekrankenversicherung ab­geschlossen. Agnes Beyer*, eine ehemalige Angestellte der Schweizer Botschaft, hatte als Einladerin für ihn eine «Verpflichtungserklärung» abgegeben. (weiter auf woz.ch)